AcropoLinz

Performance – Temporäre Installation
Festival der Regionen, Linz – Kulturhauptstadt Europas | 2009

 

‚AkropoLinz‘ kopiert, die Bevölkerung des Linzer Stadtteils Auwiesen involvierend, den Bau der Akropolis von Athen als Meisterwerk der griechischen Antike aus Pappe samt der intellektuellen und kulturellen Entfaltungswirkung des fundamentalen europäischen Kulturerbes auf die Bevölkerung des in Verruf geratenen Linzer Stadtteils Auwiesen. Gemäß dem historischen Vorbild wird durch das gemeinschaftliche Errichten der monumentalen Skulptur einerseits versucht, an andere Stadtteile verlorenes städtebauliches wie gesamtkulturelles Terrain durch die Form eines identitätsstiftenden Weltkulturerbes zurückzugewinnen. Linz – Kulturhauptstadt Europas 2009 ist Ausgangspunkt für den Bau der ‚AkropoLinz’ im Rahmen des partizipatorischen Kunst“- Festivals der Regionen 2009, zu dem das Denkmal der Kultivierung und Kolonialisierung Europas mit Hilfe der Bevölkerung geschaffen wird. Demgegenüber steht das beinah widerstandslose Ausliefern des städtebaulichen wie historischen Monuments samt seiner Entstehung und Bedeutung durch die Wahl des fragilen Baumaterials Pappe. So wird die ‚AkropoLinz’ nach seiner Fertigstellung im Erscheinungsbild der beengten 80er Jahre Reihenhaussiedlung von Anwiesen der Öffentlichkeit übergeben und äußeren Einflüssen wie Verwitterung, Vandalismus etc. ausgesetzt. Exemplarisch steht dem kollektiven Kraftakt des Erschaffens einer Riesenskulptur und des kopierten Denkmals die Verwitterung und Ruinierung im Zeitraffer gegenüber.

 

Bautagebuch
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05. Mai 2009: Vorbereitungen
Verlegen eines Festzeltparkettbodens als Fundament für die ‚Akropo-
Linz‘. Aufstellen eines Bauschildes auf der Baustelle. Bauplatz: Indianerpark an der Bowlinghalle.

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07. Mai 2009: Der erste Tag
‚Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas‘, baut sein temporäres Weltkulturerbe.
Idee und Entwicklung: Frank Bölter und die Bürger von Auwiesen, Linz
Realisation: Bürger von Auwiesen, Linz
Ort: Tornado Bowlinghalle, Karl-Steiger-Straße
Arbeitsbeginn: 7. Mai, 9 Uhr
Richtfest: 21. Mai, 16:00 Uhr

Mit dem Arbeitsbeginn am Papierbauwerk ‚AkropoLinz‘ an der Karl-Steiger-Straße wird nebenan eine weitere Baustelle eröffnet: ein Basketball- und Fußballplatz inklusive Bandengitterelementen aus Stahl. Auf Nachfrage erklären die dort beschäftigten Bauarbeiter, dass die Vorgängervariante aus Holz selbstverständlich angezündet worden ist.

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08. Mai 2009: Baustelle ‚AkropoLinz‘ eröffnet
Anliefern der ersten Pappkartons auf der Baustelle an der Karl-Steiger-Straße. Gegen 10 Uhr, unmittelbar nachdem die ersten Steine gefaltet worden sind, erscheinen die ersten Auwiesener Kinder und fragen, ob sie mithelfen könnten.
Sie werden eingeladen, beim Bau der ‚AkropoLinz‘ mitzuwirken. Nach kurzer Einführung in das Pappsteinfalten und der Frage: „Wos is e Akropolis?“, gehen sie engagiert zu werke. „Des is ja Leiwand!“ meint Luigi zu seinen ersten gefalteten Pappsteinen.
Es kommen immer mehr Kinder zwischen 7 und 11 Jahren zum Bauplatz und unterweisen sich gegenseitig im Falten der Pappelemente. Dominic, Amel und Mero erweisen sich als besonders geschickt im Umgang mit der Pappe und den anderen Kindern und werden zu Vorarbeitern ernannt. Einige Passanten behaupten, das man ein Pappgebäude im Stadtteil Auwiesen besser nicht errichten sollte, da es sowieso angezündet werden würde. Wahrscheinlich noch heute nacht. Gegen 16.30 Uhr setzt sich ein Mann mit Cowboyhut und Sohn an den Rand der Baustelle und ruft den Mitarbeitern Unverständliches zu. Mit zunehmendem Alkoholgenuss wird seine Sprache für die Zuhörer verständlicher: „Ride on, ride on!“ schallt es aus ihm heraus in Richtung Bauhelferteam. „Keep on watchin‘!“ wird von einem der jungen Bauhelfer auf den Zurufer reagiert. Kurz darauf verschwinden die beiden, um mit einigen Dosen Bier wieder auf dem Baugelände zu erscheinen. Sie werden gebeten, den Tempel zu betreten, Eintrittsgelder wären die soeben erstandenen Naturalien. Wir stoßen an. Eine Unterhalten über die Brennbarkeit von Pappe schließt sich an, immer wieder beendet von einem betrunkenen „Es wird brennen! Brennen wird des! (I woiß es genau.)

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09. Mai 2009: Playground AkropoLinz
Es ist sehr warm heute. Die Baustelle scheint unversehrt. Morgens werden gestanzte Pappsteine auf die Baustelle transportiert. Gegen 10.30 Uhr erscheinen Erhart und Daniel auf der Baustelle: „Geht‘s jetzt weiter?“, wird voller Tatendrang gefragt. Um 11:05 Uhr betreten die gestern zu Vorarbeitern beförderten Mero, Amel und Dominic die Baustelle und entschuldigen sich für das späte Erscheinen, gefolgt von weiteren 5 Kindern, die auch zu Vorarbeitern ernannt werden möchten und umgehend beginnen, Steine zu falten. Sedat, einer der fünf stellt sich und die anderen als tschetschenische Kinder aus dem Haus gegenüber der Straße vor, „Wir wohnen hinter der Akropolis!“ Gegen 15.30 Uhr kommen Ratman und seine Gang auf die Akropolis. Sie nutzen die herumliegenden und soeben von anderen Kindern gefalteten Säulensteine, um damit aufeinander einzuschlagen. Als hätten wir sie gerufen, erreichen plötzlich zwei Polizisten das Akropolisflachplateau. Da die Außenwände bereits relativ hoch aufgemauert sind, können sie jedoch kaum Zeuge des griechischen Dramas auf der ‚AkropoLinz‘ geworden sein. Als jemand ruft: „Fuck, Polizei!“ sind alle ganz schnell verschwunden. Zurück bleiben versehrte Pappsäulenreste. Die Polizei wird auf der Baustelle begrüßt und zeigt sich dem Projekt sehr zugetan: „Was für ein großartiges Projekt, so etwas brauchen wir genau hier in Auwiesen!“ behauptet der männliche Beamte gegenüber seiner Kollegin. Ein Passant, der der Unterhaltung unscheinbar lauscht, gibt später zu Bedenken, dass am Vortag der Rektor der Linzer Kunstuniversität beim Versuch, während einer Demonstration einer der Polizeigewalt gerade zum Opfer fallenden Studentin zu helfen, verhaftet worden sei. „Die müssen jetzt gute Stimmung machen!“. ergänzt er. „Heute Nacht wird‘s bestimmt brennen!“ ruft ein Mann im Vorübergehen einigen Bauhelfern zu.

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10. Mai 2009: Der Ansturm
Vormittag: Es bricht erneut ein sonniger, heißer Tag an. Auf der Baustelle ist alles ruhig. Warten auf Mitarbeiter. Gedanken keimen auf, ob die Auwiesener ihre Akropolis überhaupt wollen. Bisher ist es ein Auwiesener Kinderbauwerk, kein Stadtteilbauwerk. Nach dem gestrigen Stimmungstief tut eine Erholungspause gut.
Nachmittag: Nach einigen Versuchen, ein praktikableres Verhüllen der Pappbaustelle bei Regen zu ermöglichen, geben Georg Mitteregger und Johann Waldegger auf. Wir bleiben bei der bisherigen Variante des einfachen Folien-über-alle-Mauern-Werfens.
Gegen 16 Uhr kommt plötzlich ein Schaar 14-16jähriger Jugendlicher, die alle mithelfen und in Windeseile 150 Steine falten und den hinteren Tempelbereich aufmauern. Es handelt sich um eine Gruppe regionaler Breakdancer, die sich zum Richtfest einen Auftritt vorstellen kann. Gegen 18.00 Uhr ist der Ansturm vorbei. Wir decken ab.

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11. Mai 2009: Ice & HipHop in der Akropolis
Erneut sehr warm. Vormittags ist wenig los auf der Baustelle. Gegen 15 Uhr kommen ca. 20 Jugendliche in Begleitung dreier junger Erwachsener. Sie stellen sich als Teilnehmer bzw. Veranstalter eines HipHop-workshops vor. Sie erkundigen sich nach dem Bauprojekt und einer möglichen Kooperation und der Perspektive auf der ‚AkropoLinz‘ zu performen. Eine der Teilnehmerinnen erkundigt sich mit einem Eis in der Hand nach dem Sinn der ‚AkropoLinz‘: „Und was macht‘s, wenn‘s regnet?“ Auf die Antwort: „Nichts!“ reagiert sie fragend: „Aber warum macht man dann so etwas überhaupt, wenn es beim ersten großen Unwetter schon wieder zerfällt?“ Die Bemerkung, dass von der Akropolis in Athen schließlich auch nicht viel mehr übrig sei, als man in Linz bereits gebaut hätte, wird mit: „Das ist ja wohl was ganz anderes!“ quittiert. Auf die Frage, was denn von ihrem Eis noch übrig wäre, nachdem sie es aufgegessen hätte, antwortet sie: „Nichts!“. Auf die Bemerkung, dass man vermuten dürfe, dass sie sich sicherlich noch an das Vergnügen beim Eis essen erinnern könne, und dass es sich mit dem Bau der Linzer Akropolis genauso verhielte, kontert sie, sie sei sehr vergesslich.
Um 18:00 Uhr kommt der LA-Crime-Gangnachwuchs auf die Baustelle. Anführer Batman wirft die soeben erstellte Pappsäule um. Seine Lakaien folgen ihm, sodass in wenigen Minuten das Tagwerk dem Erdboden gleich gemacht ist. Auf die Frage: „Warum eigentlich?“ antwortet ein Kleingangster: „Weiß i ah nit.“ Auf den Kommentar, dass wir das total super fänden, was sie hier machten, und uns für ihren Beitrag zum Projekt bedanken, schaut er etwas verunsichert. Inzwischen sind alle Säulen zerstört und die Zerstörungslust scheint abgeklungen. „Morgen kommen wir wieder!“ schallt eine Drohgebärde in Richtung Bauhelfergruppe. „Es gibt do nix mehr zum duan!“ schallt es zurück.
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12. Mai 2009: Moses & Frau Schmidt
10:20 Uhr Es regnet. Frau Schmidt kommt mit ihrem Hund Moses zum Bauplatz. „Darf ich Ihnen einen Rat geben? Sie müssen die Akropolis einmal richtig nass regnen lassen, dann brennt sie nicht mehr so gut!“ Der Einwand, dass darunter die Stabilität des Bauwerks leiden würde, wird kommentiert: „Jaja, immer diese Stabilität, aber es gibt ja immer 10% der Jugendlichen, die irgendetwas anzünden, und die anderen 90% kommen bestimmt nicht zum Löschen her!“. Moses bellt. Es regnet weiter. Wo bleiben eigentlich die Eltern? Tag für Tag betreten die Kinder den Akropolisspielplatz, manche jeden Tag. Bis auf die Großeltern von Polier Erhart haben sich noch keine erwachsenen Verwandten sehen lassen. Wieder und wieder wird man mit der Frage konfrontiert, was man machte, wenn‘s regnet? Die Antwort: „Pause“, ruft meist Unverständnis hervor. Herr Kürtl bemerkt schlau, dass man in Athen einen klimatisch günstigeren Standort für die Akropolis und damit für das Fundament unserer Kultur gewählt hätte. In Athen eine Akropolis zu bauen, sei allerdings genau deshalb keine Kunst, korrigiert er sich im nächsten Augenblick selbst. „Und aus Stein, wie langweilig!“ wirft Sascha, 11 Jahre, hinterher.
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13. Mai 2009: Wer soll das denn anstecken?
Abendlicher Besuch einer Gruppe Jugendlicher, ca. 17 Jahre alt. „Wer seids denn Ihr?“ wird offensiv das Gespräch eröffnet. Mit „Und was macht’s, wenn’s brennen duat?“ und „Was soll des überhaupt?“ wird das Projekt weiter interessiert untersucht. „Aber im ernst, wenn’s brennt, was mocht’s do?“ wird weiter auf die Beantwortung der scheinbar brisanten Frage bestanden. „Wer soll das denn anstecken? Wir kennen doch mittlerweile jeden Jugendlichen hier. Die haben doch alle schon geholfen, die Akropolis zu bauen.“, geben wir zurück. „Naa!“, erwidert Stephan, „Nit die Jugendlichen, die Erwochsenen stecken’s ohh.“ Nachdem die Akropolis plötzlich von einer Gruppe rauchender Männern bei Mondlicht betreten wird, verlassen die Jugendlichen schnell das Gelände.

13.15 Uhr Frau Magerts nähert sich mit ihrem Hund und zwei Enkeln der Baustelle und verbietet am Zaun stehend den Kindern das Herumlaufen auf der Akropolis. „Das ist a Baustelle! Da dürfens nit sahh. Kommt’s her, sofort!“ ermahnt Fau Magerts.
Wir kommen ins Gespräch über Sinn und noch mehr Unsinn des Projekts. Es wird ausgiebig über Brennbarkeit des Materials und die Gefährdung der Jugendlichen und Kinder beim Spiel mit dem Feuer diskutiert. Sie gibt sich erstaunt über den hohen Anteil an hilfsbereiten ‚Ausländern‘ auf der Akropolisbaustelle und berichtet ausgedehnt über die Verhältnisse zwischen Einheimischen und ‚Ausländern’ im Allgemeinen und in Auwiesen im Speziellen. „I konn Ihnen sogn. I bin a oalde Auwies’nerin und bin do geboren. Was sich hier ols verändert hat. Da war einem früher wohler in Auwiesen. Heit wirst nur no beschimpft von die Kinder, vor Allem von die Ausländischen!“, behauptet Sie. Andererseits, so Frau Magerts weiter: „I hob Bosnische Nachbarn. Oslo, die Lait, a Traum!, kann I Ihnen song. Besser als manche Österreicher!“
14.03 Uhr Die Klasse 1e der Hauptschule Kleinmünchen erscheint geschlossen auf dem Bauplatz Nach kurzer Einführung beginnen alle, Pappsteine zu falten. Vom Klassenleiter Herrn Egger werden Achmat und Sedat zum Mauern auf das Gerüst geschickt. Sehr schnell sind im hinteren Tempelbereich des Pantheons zwei Steinreihen an Höhe gewonnen. Sie arbeiten schnell und präzise.
15:37 Uhr Es schließt sich die Klasse 3a von Frau Mittelböck an und übernimmt die Baustelle. Die älteren Schüler benötigen keine Einführung, wenden sich sofort dem fragilen Material zu und falten Pappsteine. Wenige andere Bauhelfer werden von der Baustelle verdrängt. Nach etwa 1,5 Stunden ist das Mauerwerk um einiges in die Höhe gewachsen. in der Höhe geht die Arbeit auf Kosten von Präzision und Stabilität. Bisher ist niemand von den Behörden zur Kontrolle auf der Baustelle erschienen. Am Bauzaun werden Wetten abgeschlossen, wie lange das schiefe Mauerwerk Wind und Wetter trotzen wird.
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17. Mai 2009 Säulenhalle
Es wird begonnen, Säulensteine zu falten und zu verkleben. Es geht schneller als erwartet. Als Herr Egger mit einer Kolonne der Klasse 4d der Hauptschule Kleinmünchen erscheint, sind sehr schnell 20 Säulen errichtet und mit dem Dachgebälk des Akropolisportals verbunden. Um 20.30 Uhr bricht ein Hagelsturm über Linz herein. Erfreulicherweise haben wir rechtzeitig die Folien über das Mauerwerk gezogen. Allerdings sind die gerade aufgestellten Säulen gegenüber dem Originalmodell in Athen noch sehr fragil. Der Sturm hält die ganze Nacht über an. Bisher gab es jede Nacht heftige Regenschauer.
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18. Mai 2009 Portal zerstört
Die rechte Hälfte des Säulenportals ist vom Hagelsturm zerstört, nur Bruchteile der ehemaligen Säulen sind wieder zu verwenden. Die linke Hälfte hängt durch die Dachverschränkungen schief nach rechts und senkt sich immer weiter ab. Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann auch sie zusammenbricht. Jedoch wird, als wäre nichts passiert, im hinteren Teil der ‚AkropoLinz‘ munter weiter gebaut. Der vordere Teil wird abgedeckt gelassen bis zum nächsten sonnigen Tag und dann komplett erneuert, so die Vorgabe der Baumeister Mero und Sedat.
Es fehlt wieder Holz. Außerdem ist erneut Werkzeug verschwunden.
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19. Mai 2009 Richtfest vor der Tür
Das Wetter scheint stabil. Die linke Hälfte des Säulenportals der Akropolis kann durch den stabilen Neubau der rechten Hälfte mit vereinten Kräften wieder an seine alte Position geschoben werden und steht durch den Zusammenhalt der Dachelemente wieder senkrecht. Es scheinen permanent genügend freiwillige Bauhelfer anwesend zu sein, um die Akropolis bis auf das Dach fertig zu stellen. Es haben sich noch immer keine freiwilligen Erwachsenen oder ältere Jugendliche gemeldet, die wir auf den Rollgerüsten arbeiten lassen können, gemäß den arbeitsschutzrechtlichen Auflagen der Baubehörde der Stadt Linz. Man erzählt sich, die Jugendlichen hätten unweit der Akropolis ein Baumhaus errichtet aus Materialien, aus denen die AkropoLinz gebaut werden sollte – angeblich der erste von Kindern und Jugendlichen selbst und eigenhändig errichtete Spielplatz und Aufenthaltsort im gesamten Stadtraum von Linz. Gegen Abend fehlt Folie zum Abdecken der Akropolis. Diese muss nun unabgedeckt die Nacht überdauern.
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20. Mai 2009 Giebelportal
Es sind immer noch genügend engagiert wirkende Bauhelfer damit beschäftigt, weitere Säulen zu bauen, um die Dachkonstruktion darauf zu setzen. Pavel, Mero und Luigi kümmern sich um das Giebelportal. Einige andere am Festival der Regionen 2009 beteiligten Künstler erklären sich bereit, an der ‚AkropoLinz‘ mit zu bauen. Am Ende des Tages sind der separat gebaute Giebel für das Akropolisportal und die Säulenhalle fertig gestellt.
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21. Mai 2009 Richtfest und Ruine
Am Vormittag wird der Giebel auf das Akropolissäulenportal gehoben. Anschließend wird das Baumhaus der Jugendlichen besichtigt. Es haben ausschließlich die Jugendlichen gebaut, die die anderen Kinder und Jugendlichen beim Bau der ‚AkropoLinz‘ gestört oder verschreckt haben. Wir erkennen das von der Akropolisbaustelle entwendete Material, das fehlende Werkzeug liegt im Baumhaus. Den Jugendlichen wird zum ersten selbst errichteten Baumhaus in Linz gratuliert, diese schauen nicht länger ertappt – sondern überrascht. Es wird im Namen der Stadt Linz zur Fortsetzung ähnlicher Bauvorhaben ermutigt und das Werkzeug hergeschenkt. Danach beginnen die Vorbereitungen für das Richtfest. Es wird ein privater MacDonald‘s eingerichtet, der selbstgemachte MacRopolis-Burger für die Kinder und jugendlichen Bauhelfer anbietet.
16:00 Uhr Richtfest: Nach typisch österreichischer Tradition wird am Giebel der richtfesttauglichen Akropolis ein Baum angebracht: „Auf das dieses Gebäude den nächsten Sturm überstehe!“ lautet der Richtspruch. Anschließend wird das Gebäude zur Besichtigung freigegeben.
22:12 Uhr Gewitter: Die letzten Richtfestgäste sind noch nicht verschwunden, als aus heiterem Himmel ein Gewitter mit Sturmböen von 110 Km/h über der ‚AkropoLinz‘ hereinbricht. Es grollt, blitzt und donnert, Sturmböen erfassen die am Boden befestigten Schutzfolien und reißen sie mit der Akropolis wie ein Segel in die Höhe, die Säulenhalle wird zusammengedrückt, der Giebel stürzt vom Säulenportal, die vom Orkan überraschten letzten Gäste bringen sich in Sicherheit. Die noch anwesenden Bauhelfer versuchen, zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Das Gewitter legt sich nach 3 Minuten, unmittelbar nachdem die letzte Säule des temporären Weltkulturerbes gefallen ist. Der Rest ist Regen.
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22. Mai 2009
Ruine

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25. Mai 2009
Abtragen der ‚AkropoLinz‘-ruine und Recycling der Pappe.