HOrigamiUSE

Performance – Installation
Kunst am Moltkeplatz, Moltkeplatz, Essen | 2014

 

Am 22.06.2013 wurde auf dem Essener Moltkeplatz in Anlehnung an die besondere architektonische wie städtebauliche Bedeutung des gleichnamigen Viertels das lebensgroße Papierhaus „HOrigamiUSE“ von Nachbarn, Anwohnern des Skulpturenparks und Mitgliedern des Vereins Kunst am Moltkeplatz e.V., der sich um die permanent installierten Skulpturen des Parks kümmert, gemeinschaftlich aus Karton gefaltet. Die fragile und ephemere Objekt stand ein Jahr lang im Dialog mit den permanent im Skulpturenpark platzierten Skulpturen von Künstlern wie Ulrich Rückriehm, Heinz Breloh u. a., wurde mit der Fertigstellung der Öffentlichkeit übergeben und damit allen äußeren Umständen überlassen. Mit dem Einsetzen der Verwitterung des Papiers und den Spuren von Passanten und Flaneuren entstand ein exemplarischer und am HOrigamiUSE öffentlich ablesbarer Dialog zwischen der Position der Konservierung und Instandsetzung des lebensgroßen Papierhauses und einer dem Material Papier angemessenen öffentlichen Veranschaulichung von Alterungsprozessen und Vergänglichkeit …

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500 x 354 x 426 cm, Karton, Juni 2013 – Mai 2014

 

HOrigamiUSE, 132 Seiten, 14,8 x 21 cm

Herausgeber: Kunst am Moltkeplatz KaM e.V. 

Texte: Dr. Sabine Maria Schmidt, Lisa Lambrecht-Wagenitz, Frank Bölter

HOrigamiUSEBuchklein

Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs

Performance – temporäre Installation
DST-Galerie, Atelierhaus Münster | 2011

 

Nachdem das Straßenschild „Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs“ am Sonntag, den 18.12.2011 installiert wurde, ging das Eigentum an diesem Objekt per Schenkungsurkunde über auf den Bürgermeister der Stadt Münster:
SchenkungOberbürgermeisterStadtMünster
Nachdem diverse Zeitungen über das längste Straßenschild der Welt berichtet hatten, zahlreiche Besucher nach Münster reisten, um sich vor und mit diesem fotografieren zu lassen, wurde das Kunstwerk am 17.01.2012 von unbekannt entwendet. Gerüchten zufolge soll sich der „Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs“ im Partykeller des Oberbürgermeisters der Stadt Münster, Herrn Markus Lewe, befinden.

 

 

Nimm die Abkürzung!

That‘s the way, aha, aha, I like it

KC and the Sunshine Band

 

Vereinfachend spricht der Volksmund von jeder Namensgebungszeremonie als von einer Taufe; wir wollen nicht abseits stehen und schließen uns dem Sprachgebrauch an, gratulieren also dem kurzen Stück Weg, das unweit des wassergefüllten Grabens rings des Schloßparks von der Münsterschen Hüfferstraße abzweigt, zur Taufe und dem Paten, Frank Bölter, zur Namensfindung. Fürderhin soll dieser erst gepflasterte, dann im Sande verlaufende Fußweg also heißen:

„Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs“

So steht es auf dem am 4. Adventssonntag des Jahres 2011 feierlich errichteten Straßenschild.

Das in jedweder Hinsicht äußerst bemerkenswert ist.

Was als erstes auffällt: Der Pfosten steckt nicht senkrecht im Boden, sondern ist kräftig zur Seite geneigt. Dadurch weist das ganz korrekt in rechten Winkel dazu angebrachte Namensschild steil nach oben. Man ist geneigt, das reflexartig inhaltlich zu deuten, dass nämlich die Wege nach oben, insbesondere die ganz steilen Karrieren, mit dem Straßennamen auffallende Kongruenzen besitzen.

Das Raffinierte daran ist natürlich, dass die Betrachtung des Schildes von der anderen Seite – wiewohl sie durch die Positionierung so dicht vor der Hauswand rein imaginär bleiben muß – die umgekehrte Erkenntnis mit sich bringt. Der steile Abstieg ist also vorprogrammiert, wenn auch zunächst nicht sichtbar.

Aber auch auf der formalen Ebene ist diese seitliche Neigung des haltenden Pfostens von Belang: Sie stellt nicht nur statisch, sondern auch optisch ein Gleichgewicht her zur enormen Längenausdehnung des Straßenschildes: Trotz der verwendeten Abkürzungen erreicht es das stolze Maß von 2,40 Metern.

Dass das scheinbar zufällige Resultat, sowohl der gekippten Positionierung als auch des nur mit Mühe und Not auf das Schild gezwängten Bandwurmnamens, Ergebnis sorgfältiger Planung ist, belegen des Künstlers Vorstudien in Photomontagen und aquarellierten Zeichnungen.

Die Abkürzungen auf dem Straßenschild kann man zwar mutwillig missdeuten, aber   eigentlich liest sie in diesem Zusammenhang jeder sofort richtig. Was offenbleibt, ist, an was oder wen man dabei denkt. Klar jedoch auch, dass sich der Mittelteil des Namens, also die „persönliche Bereicherung“, auf alle möglichen Menschen, Teil eins und drei des Namens aber ausschließlich auf die Würdenträger der politischen Kaste beziehen lassen. Alle Jahre wieder ein paar neue.

Politische Verfehlungen und Machtmissbrauch sind in der Regel genau die richtigen Methoden, um seinen Namen auf Straßenschilder einschreiben zu dürfen. Denn die Geschichtsschreibung ist schon immer die der Sieger gewesen und sie spiegelt sich in der Benennung von Straßen und Plätzen; da die Namensgebung aber auch von der aktuellen politischen Großwetterlage abhängt (also der jeweils gegenwärtigen Bewertung der geschriebenen Geschichte) und bekanntermaßen nichts so unvorhersehbar ist wie das Wetter, ändern sich diese Benennungen auch von Zeit zu Zeit.

Gerade Münster hat mit seinem riesigen Areal des Schloßvorplatzes, der auf den Namen „Hindenburgplatz“ hört, ein Paradebeispiel hierfür. Denn erst vor kurzem wurde eine Kommission berufen, die untersuchen sollte, ob der immer wieder gerne als „Steigbügelhalter Hitlers“ apostrophierte Generalfeldmarschall und Reichspräsident Hindenburg als Namensgeber eines Platzes nach 1945 überhaupt noch tragbar sei. Oder ob er nicht endlich umgetauft gehört. Die Kommission kam zu letzterem Ergebnis. Aber noch zu keinem neuen Namen.

Nicht zuletzt das ist ja eine der herausragenden Qualitäten von Frank Bölters Straßenschild: Es könnte viel länger Bestand haben als die meisten anderen, deren man sich ganz schnell wieder so sehr schämt, dass sie eilends umbenannt werden (spätestens nach dem nächsten Kriegsende).

Der „Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs“ wird bleiben. Dass der Name einen solch mickrigen, man könnte auch sagen: idyllischen Weg bezeichnet, schmal, gepflastert und wiesengesäumt, bevor er durch ein schmiedeeisernes Tor in ein Parkgelände führt, paßt nicht so recht. Eigentlich müßte, der Länge des Schildes und der Gewichtigkeit seiner Aussage entsprechend, mindestens eine vierspurige Prachtallee so benannt sein. Aber alle haben einmal klein angefangen, auch die Hitlerstraßen und Hindenburgplätze.

Dennoch bleibt natürlich die Frage: Bedarf ein solches Schild nicht unbedingt einer behördlichen Genehmigung? Ist das erlaubt, so öffentlich und unverblümt ein Mahnmal aufzustellen, das sich als harmloses Straßenschild tarnt? Das hinterrücks jeden harmlosen Passanten zum wiedererkennenden Kopfnicken oder Kopfschütteln, zu hämischem Lachen oder tiefem Nachdenken veranlassen wird?

Ein großes Kunstereignis, wie die Einweihung von Frank Bölters „Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs“ eines war, hat am vierten Adventssonntag in der Provinzmetropole Münster naturgemäß einen überschaubaren Zuschauerkreis. Es fehlten jedoch auch die eigentlich notwendigen, unausgesprochen eingeladenen Festredner, die zu diesem besonderen Zeitpunkt des Jahres 2011 unbedingt Christian Wulff und Dr. plag. Karl-Theodor zu Guttenberg hätten sein müssen, die aber ebenso plötzlich wie vorhersehbar leider verhindert waren.

Aber wenn Frank Bölters Idee sich erst einmal durchsetzt (und auf lange Sicht wird sie das ob ihrer Qualität sicher tun), dann kommen besagte Herren bestimmt gerne doch noch einmal zur nächsten festlichen Straßentaufe oder zur Umbenennung der Stalin-, ach nein, der Frankfurter Allee nach Berlin – mit entsprechend viel Schampus und Pressefotografen im Gefolge. Wahrscheinlich werden dazu weder der Künstler noch ich eingeladen. Wir freuen uns trotzdem darauf.

 

Stephan Trescher

Limes Tower Bad Ems/ Limesturm Bad Ems

Performance – Installation
Kurpark, Bad Ems | 2011

 

2011, Pappe/cardboard, 11,5 x 5,5 x 5,5 m

Im August 2011 wurde im Kurpark in Bad Ems von Hartz IV-Empfängern gemeinschaftlich eine Kopie eines römischen Limesturmes, des lokalen Wahrzeichens wie UNESCO-Welterbes aus Pappe gebaut. Der Limesturm Bad Ems diente wie andere Wahrzeichen, Denkmäler und den öffentlichen Raum bestimmende Setzungen für 2 Monate lokalen Hochzeitspaaren und Limes-Touristen als Anlaufstelle und Fotohintergrund wie Limesvereinen als Treffpunkt.

FORigamiMEL 1/FORigamiMULAR 1

Performance – Installation
Kunsthalle Mainz | 2012
Schloss Morsbroich, Leverkusen | 2013
Schlossmediale Schloss Werdenberg, Schweiz | 2019

 

Als Michael Schumacher am 03.08.2012 einen Brief mit der Bitte um Kooperation zur Faltung eines Origami-Boliden nach Konstruktionsplänen seines letzten Formel 1-Modells erhielt, erklärte dieser daraufhin Anfang Oktober 2012 seinen Rücktritt von der Formel 1. Dennoch erklärte er sich bereit, gemeinsam mit mir das langsamste Formular 1-racecar aus Rettungsdecken zu falten. Dieses Objekt wurde daraufhin in der Kunsthalle Mainz, auf dem Parkplatz des Direktors des Museums Schloss Morsbroich, im Künstlerdorf Schöppingen und im Kunstmuseum Bonn präsentiert.


Boxenstopp im Museum Schloss Werdenberg/pit stops in Museum Schloss Werdenberg, 2019, Switzerland

https://www.youtube.com/watch?v=iLZTEm8JcKk

Refugee Origami Camp Brussels

Performance – Temporäre Installation
Place du Beguinage/le petit Château | Festival Signal, Cifas Institut und Festival Kanal, KAAI-Theater, Brüssel | 2014

 

Frank-Bölter-Weg

Performance – Temporäre Installation
öffentlicher Stadtraum und Schlossplatz, Münster | 2012

 

 

Um 11:22 Uhr kam Frank Bölter auf Gleis 17 mit dem Regionalexpress aus Köln in Münster an. Er schulterte sein Schild, das fachgerecht an seiner Schilderstange hing und promenierte die Windhorststrasse hoch, kreuzte die Promenade, den Domplatz, die Frauenstraße, nur um am Schlossplatz einen Weg links vorm Schloss neu zu bezeichnen. Den Frank Bölter Weg.

Auf einem Video von Konrad Abeln festgehalten war Bölters Schilderweg in einem beiläufigen Monitor bei Foto Köster zwischen neuen Kameras präsentiert. Es zeigte die freundliche Beihilfe beim Schildergang durch die Punks, die man geläufig auf den Mauern vorm Lackmuseum antrifft, und die ihm das Schild für ein paar Schritte abnahmen. Und sichtbar werden dort die Passanten, die den Weg mitverfolgten und eben das hochselbstverständliche Geschehen einer künstlerischen Aneignung begleiteten.

Wem der öffentliche Raum gehört, wird hier unzweifelhaft geklärt – der Kunst im Allgemeinen und Bölter im Speziellen. Seinem eigenen Ruhm voraus eilt die Bezeichnung auf der münsterschen Kartografie. Dass es in Köln bereits einen Bölter Park gibt, soll nur anmerkende und anerkennende Erwähnung finden. Doch weit mehr als die selbstreferentielle Bedeutung der zeichenhaften Intervention in das vorliegende Straßenkataster wiegt das Gewicht, der selbstbeauftragten Handlung. Das sich selbst zugesprochene Recht auf offizielle Bezeichnung wird ent-demokratisiert und radikal individualisiert. Ein Konflikt mit der amtlichen Registratur ist augenfällig und wird von Bölter höflich in Kauf genommen.
Frank Bölter gelingt mit seinem Bölter-Weg ein humorvoller Kommentar auf die gerade durch Volksentscheid herbeigeführte Entscheidung zur Umbenennung des Hindenburgplatzes in den Schlossplatz. Er bezieht Stellung, ohne sich politisch zu kaprizieren und ohne das verbal anzuführen. Er stellt den formaljuristischen und demokratischen Weg der Bezeichnungsfindung in Abrede und mit seinem performativen Schildergang durch die Stadt erinnert seine Schulterlast en passant an den Weg Christi nach Golgatha ebenso wie es den aufmerksamen Beobachtern einen freundlichen Anreiz zum Nachdenken gibt.

Text: Ruppe Koselleck

 

LeORIGAMIpard 3 : peacemaker

Performance – Temporäre Installation
Julius-Leber-Kaserne, Berlin-Reinickendorf | 2011                                                                                       Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden | 2012

 

 

Im Februar 2011 erhielten Unicef, ProAsyl, der deutsche Flüchtlingsrat, The Voice, Karawane und andere öffentliche Flüchtlingsorganisationen eine Einladung zur Teilnahme an einem Kunstprojekt, um auf die immer dringlicher werdende Lage von Flüchtlingen jenseits der üblichen politischen Diskussionsfelder durch die Kunst aufmerksam zu machen.
Im Dezember 2010 erhielt der Kommandeur 1. PzDiv. der Bundeswehr in Hannover einen Brief mit der Frage nach dem Interesse einer Kollaboration zwischen Kunst und Militär zur Herstellung des lebensgroßen Faltpanzers „LEOrigamiPARD 3“ im fernöstlichen Kunsthandwerk Origami.

Anfrage-1.Panzerdivision-Hannover

Im Januar 2011 erklärte sich das Bundesministerium der Verteidigung nach einer Einladung zur Projektvorstellung im Bendlerblock in Berlin bereit, das Projekt zu unterstützen und erließ im Anschluss einen Befehl zur Durchführung der Faltübung mit Soldaten der Bundeswehr.

BefehlBundesministeriumDerVerteidigung

Zunächst wurde nach Möglichkeiten gesucht, das Projekt möglichst öffentlichkeitswirksam durch eine Faltübung von Soldaten vor dem Reichstag zu inszenieren, nachdem in den Medien über eine bevorstehende Leopard 2-Lieferung nach Saudi-Arabien berichtet wurde, verlagerte man den Origami-workshop der Soldaten in die Julius-Leber-Kaserne nach Berlin-Reinickendorf, wo unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Faltungen durchgeführt wurden. Am 9. Juli 2012 wird der LEOrigamiPARD III durch Soldaten der Bundeswehr vor dem Militärhistorischen Museum aufgestellt, wo er im Rahmen der Museumsnacht Dresden am 14. Juli der Öffentlichkeit präsentiert und übergeben wird. Während „LEOrigamiPARd 3“ Teil der Sammlung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden wird, wird der von Kriesgsflüchtlingen aus Somalia, Afghanistan und Irak in der alten Desinfectionsanstalt in Berlin-Kreuzberg gefaltete lebensgroße Papierpanzer „Peacemaker“ nach Beschwerden der Nachbarn von der Berliner Stadtreinigung entsorgt.

 

 

Tagebuch LEOrigamiPARD3-Peacemaker
Tagebuch, 138 Seiten, mit Texten von Frank Pergande für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, Britta Senn und Denis Bury für „Das Magazin“ und Frank Bölter

AcropoLinz

Performance – Temporäre Installation
Festival der Regionen, Linz – Kulturhauptstadt Europas | 2009

 

‚AkropoLinz‘ kopiert, die Bevölkerung des Linzer Stadtteils Auwiesen involvierend, den Bau der Akropolis von Athen als Meisterwerk der griechischen Antike aus Pappe samt der intellektuellen und kulturellen Entfaltungswirkung des fundamentalen europäischen Kulturerbes auf die Bevölkerung des in Verruf geratenen Linzer Stadtteils Auwiesen. Gemäß dem historischen Vorbild wird durch das gemeinschaftliche Errichten der monumentalen Skulptur einerseits versucht, an andere Stadtteile verlorenes städtebauliches wie gesamtkulturelles Terrain durch die Form eines identitätsstiftenden Weltkulturerbes zurückzugewinnen. Linz – Kulturhauptstadt Europas 2009 ist Ausgangspunkt für den Bau der ‚AkropoLinz’ im Rahmen des partizipatorischen Kunst“- Festivals der Regionen 2009, zu dem das Denkmal der Kultivierung und Kolonialisierung Europas mit Hilfe der Bevölkerung geschaffen wird. Demgegenüber steht das beinah widerstandslose Ausliefern des städtebaulichen wie historischen Monuments samt seiner Entstehung und Bedeutung durch die Wahl des fragilen Baumaterials Pappe. So wird die ‚AkropoLinz’ nach seiner Fertigstellung im Erscheinungsbild der beengten 80er Jahre Reihenhaussiedlung von Anwiesen der Öffentlichkeit übergeben und äußeren Einflüssen wie Verwitterung, Vandalismus etc. ausgesetzt. Exemplarisch steht dem kollektiven Kraftakt des Erschaffens einer Riesenskulptur und des kopierten Denkmals die Verwitterung und Ruinierung im Zeitraffer gegenüber.

 

Bautagebuch
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05. Mai 2009: Vorbereitungen
Verlegen eines Festzeltparkettbodens als Fundament für die ‚Akropo-
Linz‘. Aufstellen eines Bauschildes auf der Baustelle. Bauplatz: Indianerpark an der Bowlinghalle.

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07. Mai 2009: Der erste Tag
‚Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas‘, baut sein temporäres Weltkulturerbe.
Idee und Entwicklung: Frank Bölter und die Bürger von Auwiesen, Linz
Realisation: Bürger von Auwiesen, Linz
Ort: Tornado Bowlinghalle, Karl-Steiger-Straße
Arbeitsbeginn: 7. Mai, 9 Uhr
Richtfest: 21. Mai, 16:00 Uhr

Mit dem Arbeitsbeginn am Papierbauwerk ‚AkropoLinz‘ an der Karl-Steiger-Straße wird nebenan eine weitere Baustelle eröffnet: ein Basketball- und Fußballplatz inklusive Bandengitterelementen aus Stahl. Auf Nachfrage erklären die dort beschäftigten Bauarbeiter, dass die Vorgängervariante aus Holz selbstverständlich angezündet worden ist.

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08. Mai 2009: Baustelle ‚AkropoLinz‘ eröffnet
Anliefern der ersten Pappkartons auf der Baustelle an der Karl-Steiger-Straße. Gegen 10 Uhr, unmittelbar nachdem die ersten Steine gefaltet worden sind, erscheinen die ersten Auwiesener Kinder und fragen, ob sie mithelfen könnten.
Sie werden eingeladen, beim Bau der ‚AkropoLinz‘ mitzuwirken. Nach kurzer Einführung in das Pappsteinfalten und der Frage: „Wos is e Akropolis?“, gehen sie engagiert zu werke. „Des is ja Leiwand!“ meint Luigi zu seinen ersten gefalteten Pappsteinen.
Es kommen immer mehr Kinder zwischen 7 und 11 Jahren zum Bauplatz und unterweisen sich gegenseitig im Falten der Pappelemente. Dominic, Amel und Mero erweisen sich als besonders geschickt im Umgang mit der Pappe und den anderen Kindern und werden zu Vorarbeitern ernannt. Einige Passanten behaupten, das man ein Pappgebäude im Stadtteil Auwiesen besser nicht errichten sollte, da es sowieso angezündet werden würde. Wahrscheinlich noch heute nacht. Gegen 16.30 Uhr setzt sich ein Mann mit Cowboyhut und Sohn an den Rand der Baustelle und ruft den Mitarbeitern Unverständliches zu. Mit zunehmendem Alkoholgenuss wird seine Sprache für die Zuhörer verständlicher: „Ride on, ride on!“ schallt es aus ihm heraus in Richtung Bauhelferteam. „Keep on watchin‘!“ wird von einem der jungen Bauhelfer auf den Zurufer reagiert. Kurz darauf verschwinden die beiden, um mit einigen Dosen Bier wieder auf dem Baugelände zu erscheinen. Sie werden gebeten, den Tempel zu betreten, Eintrittsgelder wären die soeben erstandenen Naturalien. Wir stoßen an. Eine Unterhalten über die Brennbarkeit von Pappe schließt sich an, immer wieder beendet von einem betrunkenen „Es wird brennen! Brennen wird des! (I woiß es genau.)

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09. Mai 2009: Playground AkropoLinz
Es ist sehr warm heute. Die Baustelle scheint unversehrt. Morgens werden gestanzte Pappsteine auf die Baustelle transportiert. Gegen 10.30 Uhr erscheinen Erhart und Daniel auf der Baustelle: „Geht‘s jetzt weiter?“, wird voller Tatendrang gefragt. Um 11:05 Uhr betreten die gestern zu Vorarbeitern beförderten Mero, Amel und Dominic die Baustelle und entschuldigen sich für das späte Erscheinen, gefolgt von weiteren 5 Kindern, die auch zu Vorarbeitern ernannt werden möchten und umgehend beginnen, Steine zu falten. Sedat, einer der fünf stellt sich und die anderen als tschetschenische Kinder aus dem Haus gegenüber der Straße vor, „Wir wohnen hinter der Akropolis!“ Gegen 15.30 Uhr kommen Ratman und seine Gang auf die Akropolis. Sie nutzen die herumliegenden und soeben von anderen Kindern gefalteten Säulensteine, um damit aufeinander einzuschlagen. Als hätten wir sie gerufen, erreichen plötzlich zwei Polizisten das Akropolisflachplateau. Da die Außenwände bereits relativ hoch aufgemauert sind, können sie jedoch kaum Zeuge des griechischen Dramas auf der ‚AkropoLinz‘ geworden sein. Als jemand ruft: „Fuck, Polizei!“ sind alle ganz schnell verschwunden. Zurück bleiben versehrte Pappsäulenreste. Die Polizei wird auf der Baustelle begrüßt und zeigt sich dem Projekt sehr zugetan: „Was für ein großartiges Projekt, so etwas brauchen wir genau hier in Auwiesen!“ behauptet der männliche Beamte gegenüber seiner Kollegin. Ein Passant, der der Unterhaltung unscheinbar lauscht, gibt später zu Bedenken, dass am Vortag der Rektor der Linzer Kunstuniversität beim Versuch, während einer Demonstration einer der Polizeigewalt gerade zum Opfer fallenden Studentin zu helfen, verhaftet worden sei. „Die müssen jetzt gute Stimmung machen!“. ergänzt er. „Heute Nacht wird‘s bestimmt brennen!“ ruft ein Mann im Vorübergehen einigen Bauhelfern zu.

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10. Mai 2009: Der Ansturm
Vormittag: Es bricht erneut ein sonniger, heißer Tag an. Auf der Baustelle ist alles ruhig. Warten auf Mitarbeiter. Gedanken keimen auf, ob die Auwiesener ihre Akropolis überhaupt wollen. Bisher ist es ein Auwiesener Kinderbauwerk, kein Stadtteilbauwerk. Nach dem gestrigen Stimmungstief tut eine Erholungspause gut.
Nachmittag: Nach einigen Versuchen, ein praktikableres Verhüllen der Pappbaustelle bei Regen zu ermöglichen, geben Georg Mitteregger und Johann Waldegger auf. Wir bleiben bei der bisherigen Variante des einfachen Folien-über-alle-Mauern-Werfens.
Gegen 16 Uhr kommt plötzlich ein Schaar 14-16jähriger Jugendlicher, die alle mithelfen und in Windeseile 150 Steine falten und den hinteren Tempelbereich aufmauern. Es handelt sich um eine Gruppe regionaler Breakdancer, die sich zum Richtfest einen Auftritt vorstellen kann. Gegen 18.00 Uhr ist der Ansturm vorbei. Wir decken ab.

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11. Mai 2009: Ice & HipHop in der Akropolis
Erneut sehr warm. Vormittags ist wenig los auf der Baustelle. Gegen 15 Uhr kommen ca. 20 Jugendliche in Begleitung dreier junger Erwachsener. Sie stellen sich als Teilnehmer bzw. Veranstalter eines HipHop-workshops vor. Sie erkundigen sich nach dem Bauprojekt und einer möglichen Kooperation und der Perspektive auf der ‚AkropoLinz‘ zu performen. Eine der Teilnehmerinnen erkundigt sich mit einem Eis in der Hand nach dem Sinn der ‚AkropoLinz‘: „Und was macht‘s, wenn‘s regnet?“ Auf die Antwort: „Nichts!“ reagiert sie fragend: „Aber warum macht man dann so etwas überhaupt, wenn es beim ersten großen Unwetter schon wieder zerfällt?“ Die Bemerkung, dass von der Akropolis in Athen schließlich auch nicht viel mehr übrig sei, als man in Linz bereits gebaut hätte, wird mit: „Das ist ja wohl was ganz anderes!“ quittiert. Auf die Frage, was denn von ihrem Eis noch übrig wäre, nachdem sie es aufgegessen hätte, antwortet sie: „Nichts!“. Auf die Bemerkung, dass man vermuten dürfe, dass sie sich sicherlich noch an das Vergnügen beim Eis essen erinnern könne, und dass es sich mit dem Bau der Linzer Akropolis genauso verhielte, kontert sie, sie sei sehr vergesslich.
Um 18:00 Uhr kommt der LA-Crime-Gangnachwuchs auf die Baustelle. Anführer Batman wirft die soeben erstellte Pappsäule um. Seine Lakaien folgen ihm, sodass in wenigen Minuten das Tagwerk dem Erdboden gleich gemacht ist. Auf die Frage: „Warum eigentlich?“ antwortet ein Kleingangster: „Weiß i ah nit.“ Auf den Kommentar, dass wir das total super fänden, was sie hier machten, und uns für ihren Beitrag zum Projekt bedanken, schaut er etwas verunsichert. Inzwischen sind alle Säulen zerstört und die Zerstörungslust scheint abgeklungen. „Morgen kommen wir wieder!“ schallt eine Drohgebärde in Richtung Bauhelfergruppe. „Es gibt do nix mehr zum duan!“ schallt es zurück.
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12. Mai 2009: Moses & Frau Schmidt
10:20 Uhr Es regnet. Frau Schmidt kommt mit ihrem Hund Moses zum Bauplatz. „Darf ich Ihnen einen Rat geben? Sie müssen die Akropolis einmal richtig nass regnen lassen, dann brennt sie nicht mehr so gut!“ Der Einwand, dass darunter die Stabilität des Bauwerks leiden würde, wird kommentiert: „Jaja, immer diese Stabilität, aber es gibt ja immer 10% der Jugendlichen, die irgendetwas anzünden, und die anderen 90% kommen bestimmt nicht zum Löschen her!“. Moses bellt. Es regnet weiter. Wo bleiben eigentlich die Eltern? Tag für Tag betreten die Kinder den Akropolisspielplatz, manche jeden Tag. Bis auf die Großeltern von Polier Erhart haben sich noch keine erwachsenen Verwandten sehen lassen. Wieder und wieder wird man mit der Frage konfrontiert, was man machte, wenn‘s regnet? Die Antwort: „Pause“, ruft meist Unverständnis hervor. Herr Kürtl bemerkt schlau, dass man in Athen einen klimatisch günstigeren Standort für die Akropolis und damit für das Fundament unserer Kultur gewählt hätte. In Athen eine Akropolis zu bauen, sei allerdings genau deshalb keine Kunst, korrigiert er sich im nächsten Augenblick selbst. „Und aus Stein, wie langweilig!“ wirft Sascha, 11 Jahre, hinterher.
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13. Mai 2009: Wer soll das denn anstecken?
Abendlicher Besuch einer Gruppe Jugendlicher, ca. 17 Jahre alt. „Wer seids denn Ihr?“ wird offensiv das Gespräch eröffnet. Mit „Und was macht’s, wenn’s brennen duat?“ und „Was soll des überhaupt?“ wird das Projekt weiter interessiert untersucht. „Aber im ernst, wenn’s brennt, was mocht’s do?“ wird weiter auf die Beantwortung der scheinbar brisanten Frage bestanden. „Wer soll das denn anstecken? Wir kennen doch mittlerweile jeden Jugendlichen hier. Die haben doch alle schon geholfen, die Akropolis zu bauen.“, geben wir zurück. „Naa!“, erwidert Stephan, „Nit die Jugendlichen, die Erwochsenen stecken’s ohh.“ Nachdem die Akropolis plötzlich von einer Gruppe rauchender Männern bei Mondlicht betreten wird, verlassen die Jugendlichen schnell das Gelände.

13.15 Uhr Frau Magerts nähert sich mit ihrem Hund und zwei Enkeln der Baustelle und verbietet am Zaun stehend den Kindern das Herumlaufen auf der Akropolis. „Das ist a Baustelle! Da dürfens nit sahh. Kommt’s her, sofort!“ ermahnt Fau Magerts.
Wir kommen ins Gespräch über Sinn und noch mehr Unsinn des Projekts. Es wird ausgiebig über Brennbarkeit des Materials und die Gefährdung der Jugendlichen und Kinder beim Spiel mit dem Feuer diskutiert. Sie gibt sich erstaunt über den hohen Anteil an hilfsbereiten ‚Ausländern‘ auf der Akropolisbaustelle und berichtet ausgedehnt über die Verhältnisse zwischen Einheimischen und ‚Ausländern’ im Allgemeinen und in Auwiesen im Speziellen. „I konn Ihnen sogn. I bin a oalde Auwies’nerin und bin do geboren. Was sich hier ols verändert hat. Da war einem früher wohler in Auwiesen. Heit wirst nur no beschimpft von die Kinder, vor Allem von die Ausländischen!“, behauptet Sie. Andererseits, so Frau Magerts weiter: „I hob Bosnische Nachbarn. Oslo, die Lait, a Traum!, kann I Ihnen song. Besser als manche Österreicher!“
14.03 Uhr Die Klasse 1e der Hauptschule Kleinmünchen erscheint geschlossen auf dem Bauplatz Nach kurzer Einführung beginnen alle, Pappsteine zu falten. Vom Klassenleiter Herrn Egger werden Achmat und Sedat zum Mauern auf das Gerüst geschickt. Sehr schnell sind im hinteren Tempelbereich des Pantheons zwei Steinreihen an Höhe gewonnen. Sie arbeiten schnell und präzise.
15:37 Uhr Es schließt sich die Klasse 3a von Frau Mittelböck an und übernimmt die Baustelle. Die älteren Schüler benötigen keine Einführung, wenden sich sofort dem fragilen Material zu und falten Pappsteine. Wenige andere Bauhelfer werden von der Baustelle verdrängt. Nach etwa 1,5 Stunden ist das Mauerwerk um einiges in die Höhe gewachsen. in der Höhe geht die Arbeit auf Kosten von Präzision und Stabilität. Bisher ist niemand von den Behörden zur Kontrolle auf der Baustelle erschienen. Am Bauzaun werden Wetten abgeschlossen, wie lange das schiefe Mauerwerk Wind und Wetter trotzen wird.
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17. Mai 2009 Säulenhalle
Es wird begonnen, Säulensteine zu falten und zu verkleben. Es geht schneller als erwartet. Als Herr Egger mit einer Kolonne der Klasse 4d der Hauptschule Kleinmünchen erscheint, sind sehr schnell 20 Säulen errichtet und mit dem Dachgebälk des Akropolisportals verbunden. Um 20.30 Uhr bricht ein Hagelsturm über Linz herein. Erfreulicherweise haben wir rechtzeitig die Folien über das Mauerwerk gezogen. Allerdings sind die gerade aufgestellten Säulen gegenüber dem Originalmodell in Athen noch sehr fragil. Der Sturm hält die ganze Nacht über an. Bisher gab es jede Nacht heftige Regenschauer.
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18. Mai 2009 Portal zerstört
Die rechte Hälfte des Säulenportals ist vom Hagelsturm zerstört, nur Bruchteile der ehemaligen Säulen sind wieder zu verwenden. Die linke Hälfte hängt durch die Dachverschränkungen schief nach rechts und senkt sich immer weiter ab. Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann auch sie zusammenbricht. Jedoch wird, als wäre nichts passiert, im hinteren Teil der ‚AkropoLinz‘ munter weiter gebaut. Der vordere Teil wird abgedeckt gelassen bis zum nächsten sonnigen Tag und dann komplett erneuert, so die Vorgabe der Baumeister Mero und Sedat.
Es fehlt wieder Holz. Außerdem ist erneut Werkzeug verschwunden.
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19. Mai 2009 Richtfest vor der Tür
Das Wetter scheint stabil. Die linke Hälfte des Säulenportals der Akropolis kann durch den stabilen Neubau der rechten Hälfte mit vereinten Kräften wieder an seine alte Position geschoben werden und steht durch den Zusammenhalt der Dachelemente wieder senkrecht. Es scheinen permanent genügend freiwillige Bauhelfer anwesend zu sein, um die Akropolis bis auf das Dach fertig zu stellen. Es haben sich noch immer keine freiwilligen Erwachsenen oder ältere Jugendliche gemeldet, die wir auf den Rollgerüsten arbeiten lassen können, gemäß den arbeitsschutzrechtlichen Auflagen der Baubehörde der Stadt Linz. Man erzählt sich, die Jugendlichen hätten unweit der Akropolis ein Baumhaus errichtet aus Materialien, aus denen die AkropoLinz gebaut werden sollte – angeblich der erste von Kindern und Jugendlichen selbst und eigenhändig errichtete Spielplatz und Aufenthaltsort im gesamten Stadtraum von Linz. Gegen Abend fehlt Folie zum Abdecken der Akropolis. Diese muss nun unabgedeckt die Nacht überdauern.
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20. Mai 2009 Giebelportal
Es sind immer noch genügend engagiert wirkende Bauhelfer damit beschäftigt, weitere Säulen zu bauen, um die Dachkonstruktion darauf zu setzen. Pavel, Mero und Luigi kümmern sich um das Giebelportal. Einige andere am Festival der Regionen 2009 beteiligten Künstler erklären sich bereit, an der ‚AkropoLinz‘ mit zu bauen. Am Ende des Tages sind der separat gebaute Giebel für das Akropolisportal und die Säulenhalle fertig gestellt.
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21. Mai 2009 Richtfest und Ruine
Am Vormittag wird der Giebel auf das Akropolissäulenportal gehoben. Anschließend wird das Baumhaus der Jugendlichen besichtigt. Es haben ausschließlich die Jugendlichen gebaut, die die anderen Kinder und Jugendlichen beim Bau der ‚AkropoLinz‘ gestört oder verschreckt haben. Wir erkennen das von der Akropolisbaustelle entwendete Material, das fehlende Werkzeug liegt im Baumhaus. Den Jugendlichen wird zum ersten selbst errichteten Baumhaus in Linz gratuliert, diese schauen nicht länger ertappt – sondern überrascht. Es wird im Namen der Stadt Linz zur Fortsetzung ähnlicher Bauvorhaben ermutigt und das Werkzeug hergeschenkt. Danach beginnen die Vorbereitungen für das Richtfest. Es wird ein privater MacDonald‘s eingerichtet, der selbstgemachte MacRopolis-Burger für die Kinder und jugendlichen Bauhelfer anbietet.
16:00 Uhr Richtfest: Nach typisch österreichischer Tradition wird am Giebel der richtfesttauglichen Akropolis ein Baum angebracht: „Auf das dieses Gebäude den nächsten Sturm überstehe!“ lautet der Richtspruch. Anschließend wird das Gebäude zur Besichtigung freigegeben.
22:12 Uhr Gewitter: Die letzten Richtfestgäste sind noch nicht verschwunden, als aus heiterem Himmel ein Gewitter mit Sturmböen von 110 Km/h über der ‚AkropoLinz‘ hereinbricht. Es grollt, blitzt und donnert, Sturmböen erfassen die am Boden befestigten Schutzfolien und reißen sie mit der Akropolis wie ein Segel in die Höhe, die Säulenhalle wird zusammengedrückt, der Giebel stürzt vom Säulenportal, die vom Orkan überraschten letzten Gäste bringen sich in Sicherheit. Die noch anwesenden Bauhelfer versuchen, zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Das Gewitter legt sich nach 3 Minuten, unmittelbar nachdem die letzte Säule des temporären Weltkulturerbes gefallen ist. Der Rest ist Regen.
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22. Mai 2009
Ruine

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25. Mai 2009
Abtragen der ‚AkropoLinz‘-ruine und Recycling der Pappe.