
Ausstellungsansichten
Ultra all inclusive, Kunstmuseum Bonn, 2021, Fotos: Martin Plüddemann














Weiße Rose (XXL)/White rose (XXL)






Der Weg des geringsten Widerstandes/The Path of least Resistance


Auflage 20, Preis 1.800,—€
Bestellungen per mail mit Betreff "Sonderedition" an:
wegdesgeringstenwiderstandes@gmx.net
Fotograf der Edition: Jens Pussel, www.jenspussel.de


Eine Gans ist ein Turm ist eine Rose ist .../A goose is a tower is a rose ...




SUVMeschede







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Fotograf der Edition: Jens Pussel, www.jenspussel.de


bettelCOLOGNE



UMTaufen der Kölner Ringe



Refugee Origami Camp Detmold



Sachsenberger Tor/Gate of Sachsenberg
... ist ein Symbol der Befreiung des kleinen nordhessischen Dorfes Sachsenbergs. Nachdem ich mich in den ersten Wochen nach meiner Ankunft in meiner neuen Heimat Sachsenberg umgeschaut habe, musste ich feststellen, dass die Menschen, die mich gerufen haben, nicht diejenigen sind, die mich brauchen. So haben genau diese handvoll Menschen bei der StiftungLandschafft für ein halbes Jahr "einen Künstler gewonnen", die die anderen 850 Einwohner des nordhessischen Dorfes bevormunden - Manchmal macht das Beherrschen einiger Fremdworte, manchmal macht ein Doktortitel oder das Herausgeben eines Buches den Unterschied zwischen dem Recht auf Bevormundung und dem auf Entmündigung aus - So sah ich mich mit dem Auftrag ausgestattet, die informelle Hierarchie samt Unterschieden zwischen den selbsternannten Herrschern und dem Volk Sachsenbergs zu bestätigen, zu vergrößern und die Macht der Meinungsführer weiter ausbauen. Das geht natürlich nicht. So kam es schließlich zu unterschiedlichsten Übungen zur Ermächtigung der lokalen Bevölkerung: Von einer Postwurfsendung zur basisdemokratischen Abstimmung über „ein Kunstwerk für Sachsenberg“ zu für die selbsternannte Oberschicht Sachsenbergs anstößigen Skulpturen, die mehrfach umgebaut, zerstört und abgetragen wurden, wie zu Schreikursen zum Umschreien unliebsamer Nachbarn und zum Sachsenberger Tor, dem Symbol zur Befreiung Sachsenbergs von seinen, den größten Teil der Bevölkerung bevormundenden Schreihälsen.


HOrigamiUSE


HOrigamiUSE, 132 Seiten, 14,8 x 21 cm
Herausgeber: Kunst am Moltkeplatz KaM e.V.
Texte: Dr. Sabine Maria Schmidt, Lisa Lambrecht-Wagenitz, Frank Bölter



Weg der pol. Verfehlungen, der pers. Bereicherungen und des Machtmissbrauchs/The path of political misconduct, personal enrichment and abuse of power




Limes Tower Bad Ems/ Limesturm Bad Ems



FORigamiMEL 1/FORigamiMULAR 1






PlaygroundMARSEILLE








yoUFO




Unsern täglichen Biersud gib uns heute
Eine illegale Bierbrauaktion zur Herstellung von "Dortmunder Schwarzbräu Premium - Selbstgebraut" zur Wiedererlangung von an die Droge Alkohol abgetretener Verantwortung über die eigene Person





Wir sind das Brot
- Eine Achtsamkeitsübung gegenüber Lebensmitteln, unserer Umwelt, der Gemeinschaft und uns selbst -




to the world´s end
(…) Als ich am 14.01.2015 in Sri Lanka mit meinem Papierschiff in einem Haufen Plastikmüll an den Strand gespült wurde, musste ich mir überlegen wie die Reise weitergehen sollte. An einem Strand, der inzwischen den westlichen Surfern gehört, die dort ihre Wintermonate auf einem Surfbrett verbringen, trifft man nur in den frühen Morgenstunden auf die Fischer, denen der Strand wohl ursprünglich gehörte. So saß ich jeden morgen ab 4.30 Uhr in der Fischerhütte und versuchte den Fischern mit Händen und Füßen und einem kleinen Modell eines Papierschiffes zu erklären, dass sie mir helfen müssen, ein weiteres Papierschiff zu falten, damit ich meine Rückreise nach Deutschland antreten könne. Am 4. Tag holten sie endlich einen Cousin von Babbi, einem der Fischer von Hikkaduwa, der ein bisschen english spricht. Nach weiteren 3 Tagen in der Fischerhütte erklärten sie sich bereit, mir zu helfen. So falteten wir am nächsten Sonntag gemeinsam mit Fischern und Surfern ein 9 m langes Papierschiff. Die Fischer sorgten sich gemeinsam mit den Surfern um die Stabilität des fragilen Vehikels. Damit das Schiff die 8 m hohen Wellen am Strand von Hikkaduwa übersteht, schickten sie einen von ihnen in den Dschungel, um Bambusstäbe zu schlagen, die anschließend in die Bordwände eingefaltet wurden. Jemand anderes brachte Styropor zu Stabilisierung des Bodens. Ein Dritter besorgte ein paar Latten und Sisalseile, um ein Gerüst in die Faltungen einzuschlagen. So konnte die Reise weitergehen (…) (...) When I washed up on the beach in Sri Lanka on 14.01.2015 with my paper boat in a pile of plastic rubbish, I had to think about how to continue the journey. On a beach that now belongs to western surfers who spend their winter months there on a surfboard, you only meet the fishermen, who probably originally owned the beach, in the early morning hours. So every morning from 4.30 a.m. I sat in the fishermen's hut and tried to explain to the fishermen with my hands and feet and a small model of a paper ship that they had to help me fold another paper ship so that I could start my journey back to Germany. On the 4th day they finally got a cousin of Babbi, one of the fishermen of Hikkaduwa, who speaks a little English. After another 3 days in the fishing hut, they agreed to help me. So the next Sunday we folded a 9 m long paper boat together with fishermen and surfers. The fishermen, together with the surfers, were concerned about the stability of the fragile vehicle. In order for the ship to survive the 8 m high waves on the beach of Hikkaduwa, they sent one of them into the jungle to beat bamboo sticks, which were then folded into the sides of the ship. Someone else brought styrofoam to stabilise the floor. A third got some slats and sisal ropes to hammer a scaffold into the folds. So the journey could continue (...)











Refugee Origami Camp Brussels
August/September 2014, Place du Beguinage/Le petit Château Festival Signal - urban interventions, Festival Kanal - playground performative installation of folded paper houses in the center of the city of Brussels performative Installation von faltbaren Papierhäusern im Stadtraum von Brüssel RefugeeOrigamiCampBrussels was the collaborative action, in which legal and illegal refugees collectivley folded life-sized paper houses with the hand-craft technique of origami in the political center of Europe. This overexpansion, in both form and content, of the hobby attributes of origami (“small-scale, reserved and contemplative”), is fully in keeping with the expansion of the role of art as a means of revealing acute sociopolitical issues within public spaces. RefugeeOrigamiCampBrussels confronted political representatives and citizens of Europe with the question: What place are we willing to grant to refugees in the public spaces of this power center of the European fortress? The camps were closed subsequent to protests on the part of the neighborhood. The inhabitants of OrigaminRefugeeCampBrussels then decided to demonstrativley carry the paperhouses through the inner city to the river Senne, to have them deported on a journey into the unknown via the sewage canal that flows through the city ... RefugeeOrigamiCampBrussels war die gemeinschaftliche Faltung von lebensgroßen Papierhäusern in der kunsthandwerklichen Technik des Origami von legalen und illegalen Flüchtlingen im politischen Zentrum Europas. Der formalen und inhaltlichen Überdehnung der Origami-Attribute: „kleinformatig, zurückhaltend und kontemplativ“ aus dem Reich des Hobbys entspricht die Ausdehnung der Rolle der Kunst als Mittel zur Sichtbarmachung akuter soziopolitischer Fragestellungen im öffentlichen Raum. OrigaminRefugeeCampBrussels stellte die Frage an politische Vertreter und die Bürger Europas, welchen Platz wir Flüchtlingen in unserer Gesellschaft einräumen wollen auf zentralen Plätzen im Machtzentrum der Festung Europas. Nach Protesten der Nachbarschaft wurden die Camps geschlossen. Die Bewohner des OrigaminRefugeeCampBrussels beschlossen daraufhin, die Papierhäuser demonstrativ durch die Innenstadt zur Senne zu tragen, um von dem die Stadt durchquerenden Abwasserkannal ins Ungewisse deportiert zu werden ...


Belgrade Wall
Zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls in Berlin wurde Belgrad durch eine „über Nacht“ erstellte, monumentale Pappkopie des eisernen Vorhangs auf dem Platz der Republik in Belgrads geteilt. Der Grenzwall, der den nördlichen Teil der Stadt entlang der Mauerachse vom südlichen Teil isolierte, wurde von Bürgern der Stadt aus faltbaren Pappziegeln und Leim errichtet – andere Bürger beteiligten sich, indem sie die Mauer wieder abbauten, Material entwendeten oder anderweitig zu verhindern suchten. Der politischen Situation Deutschlands vor dem Mauerfall am 9.11.1989 entsprechend trennte die Stadt Belgrad das Bollwerk symbolisch in zwei Sektoren. Mit der Fertigstellung des Schutzwalls wurde die Grenze geschlossen, Grenzpolizisten sicherten die Staatsgrenze und informierten über die neue politische Situation Serbiens. Über die Stadt verteilt entstanden von Bürgern der Stadt erbaute weitere Grenzwälle, die von anderen Bürgern wieder abgebaut wurden. An der Mauer kam es zu Demonstrationen der lokalen ANTIFA-Bewegung, zu nationalistischen Versammlungen, Treffen der Kriegsveteranen und Demonstrationen für einen Wiederaufbau der DDR. In den Medien wurde ein Diskurs über weiterhin präsente „Mauern in den Köpfen“ der Bevölkerung im Schmelztiegel des Balkans angestoßen. Die Belgrader Mauer fiel in der Nacht zum 10.11.2009 angeblich durch einen Schneesturm. On the 20th anniversary of the fall of the Berlin Wall, Belgrade was divided by a monumental cardboard copy of the Iron Curtain created "overnight" on Belgrade's Republic Square. The border wall, which isolated the northern part of the city from the southern part along the axis of the wall, was erected by citizens of the city using foldable cardboard bricks and glue - other citizens participated by dismantling the wall again, stealing material or otherwise trying to prevent it. In keeping with the political situation in Germany before the fall of the Wall on 9 November 1989, the city of Belgrade symbolically divided the bulwark into two sectors. With the completion of the rampart, the border was closed, border police officers secured the state border and provided information about the new political situation in Serbia. Other border ramparts were built by citizens of the city and dismantled by other citizens. At the wall there were demonstrations by the local ANTIFA movement, nationalist gatherings, meetings of war veterans and demonstrations for a reconstruction of the GDR. A discourse was initiated in the media about the still present "walls in the minds" of the population in the melting pot of the Balkans. The Belgrade Wall fell in the night of 10.11.2009, allegedly due to a snowstorm.






Frank-Bölter-Weg
Um 11:22 Uhr kam Frank Bölter auf Gleis 17 mit dem Regionalexpress aus Köln in Münster an. Er schulterte sein Schild, das fachgerecht an seiner Schilderstange hing und promenierte die Windhorststrasse hoch, kreuzte die Promenade, den Domplatz, die Frauenstraße, nur um am Schlossplatz einen Weg links vorm Schloss neu zu bezeichnen. Den Frank Bölter Weg. Auf einem Video von Konrad Abeln festgehalten war Bölters Schilderweg in einem beiläufigen Monitor bei Foto Köster zwischen neuen Kameras präsentiert. Es zeigte die freundliche Beihilfe beim Schildergang durch die Punks, die man geläufig auf den Mauern vorm Lackmuseum antrifft, und die ihm das Schild für ein paar Schritte abnahmen. Und sichtbar werden dort die Passanten, die den Weg mitverfolgten und eben das hochselbstverständliche Geschehen einer künstlerischen Aneignung begleiteten. Wem der öffentliche Raum gehört, wird hier unzweifelhaft geklärt - der Kunst im Allgemeinen und Bölter im Speziellen. Seinem eigenen Ruhm voraus eilt die Bezeichnung auf der münsterschen Kartografie. Dass es in Köln bereits einen Bölter Park gibt, soll nur anmerkende und anerkennende Erwähnung finden. Doch weit mehr als die selbstreferentielle Bedeutung der zeichenhaften Intervention in das vorliegende Straßenkataster wiegt das Gewicht, der selbstbeauftragten Handlung. Das sich selbst zugesprochene Recht auf offizielle Bezeichnung wird ent-demokratisiert und radikal individualisiert. Ein Konflikt mit der amtlichen Registratur ist augenfällig und wird von Bölter höflich in Kauf genommen. Frank Bölter gelingt mit seinem Bölter-Weg ein humorvoller Kommentar auf die gerade durch Volksentscheid herbeigeführte Entscheidung zur Umbenennung des Hindenburgplatzes in den Schlossplatz. Er bezieht Stellung, ohne sich politisch zu kaprizieren und ohne das verbal anzuführen. Er stellt den formaljuristischen und demokratischen Weg der Bezeichnungsfindung in Abrede und mit seinem performativen Schildergang durch die Stadt erinnert seine Schulterlast en passant an den Weg Christi nach Golgatha ebenso wie es den aufmerksamen Beobachtern einen freundlichen Anreiz zum Nachdenken gibt. At 11:22 a.m. Frank Bölter arrived in Münster on platform 17 with the regional express from Cologne. He shouldered his sign, which hung expertly from its pole, and promenaded up Windhorststrasse, crossing the promenade, Domplatz, Frauenstrasse, only to re-designate a path on the left in front of the castle at Schlossplatz. The Frank Bölter Weg. Captured on a video by Konrad Abeln, Bölter's signpost path was presented in a casual monitor at Foto Köster between new cameras. It showed the friendly assistance in walking the sign by the punks who are commonly encountered on the walls in front of the Lackmuseum and who took the sign from him for a few steps. And visible there are the passers-by who followed the path and accompanied the highly self-evident event of artistic appropriation. Who owns the public space is unquestionably clarified here - art in general and Bölter in particular. His own fame is preceded by the designation on the Münster cartography. The fact that there is already a Bölter Park in Cologne should only be mentioned in a noteworthy and appreciative way. But far more important than the self-referential significance of the symbolic intervention in the present street cadastre is the weight of the self-commissioned act. The self-assigned right to official designation is de-democratised and radically individualised. A conflict with the official registry is obvious and politely accepted by Bölter. With his Bölter-Weg, Frank Bölter succeeds in making a humorous commentary on the decision to rename Hindenburgplatz Schlossplatz, which has just been brought about by referendum. He takes a stand without being politically capricious and without verbalising it. He disputes the formal legal and democratic way of finding a name and with his performative sign walk through the city, his shoulder load en passant reminds us of Christ's way to Golgotha just as it gives the attentive observer a friendly incentive to reflect. Text: Ruppe Koselleck


Haus - savoir vivre
2006, cardboard, glue/Pappe, Leim, 980 x 890 x 975 cm In a concerted effort, the neighborhood of the construction zone at Leisniger Straße 17 in der Osterschaft housing estate in Bünde made an original-sized copy of their private homes (the Building and Housing Cooperative for Herford County e. V.’s “House Alpha” residential project) out of cardboard. The construction project took three weeks. The chief objective of the project was not to sculpt a house made of cardboard, but rather to create a sense of neighborhood solidarity in an ethnically diverse settlement through the experience of a collective sense of achievement attained within the setting of an artistic and hence seemingly purpose-free activity. In a building culture that only seems to be oriented toward individual needs, one that lends hardly any attention to the spaces between the “housing objects”, a cohesion was reached that was both social and cultural in nature, and that fashioned the architectural eyesores in a more or less bearable way, filling the spaces in between with social mortar. Upon its completion, the cardboard house was presented to the neighborhood and thus this sculptural and spatial phenomenon was placed at the disposal of playing children, flaneurs, and homeless persons. In architectural dialog with the “right” Alpha Houses the elements made their mark, as did its occupation by playing children and others. The life-span of a typical single family home was visible in time lapse photography. The new neighbor’s solitary cardboard house “House – savoir vivre” seemed to compete with the collective of the housing association’s “Alpha Houses”. Die Nachbarschaft des Bauplatzes Leisniger Straße 17 in der Siedlung Osterschaft in Bünde schuf mit vereinten Kräften in einer 3-wöchigen Bauphase eine Kopie ihrer Eigenheime (Wohnkonzept „Haus Alpha“ der Bau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Herford e.V.) in Originalgröße aus faltbaren Pappelementen. Nicht die zu erstellende Skulptur des Papphauses war das vordergründige Ziel des Projekts, sondern die Kreation eines Nachbarschaftsgeistes in einer ethnisch divers-vielfältigen Siedlung durch einen kollektiv erarbeiteten Erfahrungswert innerhalb einer künstlerischen und damit scheinbar zweckfreien Beschäftigung. In einer nur scheinbar auf individuelle Ansprüche ausgerichteten Baukultur, die auch den Räumen zwischen den „Wohnobjekten“ kaum Beachtung schenkt, wurde ein sozialer und kultureller Zusammenhalt evoziert, der die „Bausünden“ erträglich gestaltete und die Zwischenräume mit sozialem Mörtel füllte. Das Papphaus wurde nach Fertigstellung der Nachbarschaft übergeben und stand mit seiner skulpturalen Erscheinung und seinem Raum spielenden Kindern/Flaneuren/Obdachlosen zur Verfügung. Im architektonischen Dialog mit den „richtigen“ Häusern Alpha hinterliessen Witterungseinflüsse ihre Spuren, wie eine Inbesitzname von spielenden Kindern und anderen. Die Lebenszeit eines typischen Einfamilienhauses war im Zeitraffer wahrnehmbar, das solitäre Papphaus „Haus – savoir vivre“ des neuen Nachbarn schien im Wettbewerb mit dem Kollektiv der „Häusern Alpha“ der Wohnungsbaugesellschaft zu stehen.




Peacemaker : LEOrigamiPARD 3
Im Februar 2011 erhielten Unicef, ProAsyl, der deutsche Flüchtlingsrat, The Voice, Karawane und andere öffentliche Flüchtlingsorganisationen eine Einladung zur Teilnahme an einem Kunstprojekt, um auf die immer dringlicher werdende Lage von Flüchtlingen jenseits der üblichen politischen Diskussionsfelder durch die Kunst aufmerksam zu machen. Im Dezember 2010 erhielt der Kommandeur 1. PzDiv. der Bundeswehr in Hannover einen Brief mit der Frage nach dem Interesse einer Kollaboration zwischen Kunst und Militär zur Herstellung des lebensgroßen Faltpanzers "LEOrigamiPARD 3" im fernöstlichen Kunsthandwerk Origami. Anfrage-1.Panzerdivision-Hannover Im Januar 2011 erklärte sich das Bundesministerium der Verteidigung nach einer Einladung zur Projektvorstellung im Bendlerblock in Berlin bereit, das Projekt zu unterstützen und erließ im Anschluss einen Befehl zur Durchführung der Faltübung mit Soldaten der Bundeswehr. BefehlBundesministeriumDerVerteidigung Zunächst wurde nach Möglichkeiten gesucht, das Projekt möglichst öffentlichkeitswirksam durch eine Faltübung von Soldaten vor dem Reichstag zu inszenieren, nachdem in den Medien über eine bevorstehende Leopard 2-Lieferung nach Saudi-Arabien berichtet wurde, verlagerte man den Origami-workshop der Soldaten in die Julius-Leber-Kaserne nach Berlin-Reinickendorf, wo unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Faltungen durchgeführt wurden. Am 9. Juli 2012 wird der LEOrigamiPARD III durch Soldaten der Bundeswehr vor dem Militärhistorischen Museum aufgestellt, wo er im Rahmen der Museumsnacht Dresden am 14. Juli der Öffentlichkeit präsentiert und übergeben wird. Während "LEOrigamiPARd 3" Teil der Sammlung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden wird, wird der von Kriesgsflüchtlingen aus Somalia, Afghanistan und Irak in der alten Desinfectionsanstalt in Berlin-Kreuzberg gefaltete lebensgroße Papierpanzer "Peacemaker" nach Beschwerden der Nachbarn von der Berliner Stadtreinigung entsorgt. In February 2011, Unicef, ProAsyl, the German Refugee Council, The Voice, Karawane and other public refugee organisations received an invitation to participate in an art project to draw attention to the increasingly urgent situation of refugees beyond the usual fields of political discussion through art. In December 2010, the Commander 1st PzDiv. of the German Armed Forces in Hanover received a letter inquiring about the interest of a collaboration between art and the military to produce the life-size folding tank "LEOrigamiPARD 3" in the Far Eastern craft of origami. Request1.Tankdivision-BarracksHannover In January 2011, following an invitation to the project presentation in the Bendlerblock in Berlin, the Federal Ministry of Defence agreed to support the project and subsequently issued an order to carry out the folding exercise with soldiers of the Bundeswehr. CommandGermanMinistryOfDefence Initially, ways were sought to stage the project with as much publicity as possible through a folding exercise by soldiers in front of the Reichstag. After reports appeared in the media about an imminent Leopard 2 delivery to Saudi Arabia, the soldiers' origami workshop was moved to the Julius Leber barracks in Berlin-Reinickendorf, where the folding was carried out to the exclusion of the public. On 9 July 2012, the LEOrigamiPARD III will be erected by soldiers of the German Armed Forces in front of the Military History Museum, where it will be presented and handed over to the public during the Dresden Museum Night on 14 July. While "LEOrigamiPARd 3" becomes part of the collection of the Military History Museum of the German Armed Forces in Dresden, the life-size paper tank "Peacemaker" folded by refugees from Somalia, Afghanistan and Iraq in the old disinfection plant in Berlin-Kreuzberg is disposed of by the Berlin city cleaning service after complaints from neighbours.









AcropoLinz
AcropoLinz, 2009 Cardboard, 24,35 x 10,6 x 5,10 m, scale approx. 1:2 AcropoLinz, 2009 Pappe, 24,35 x 10,6 x 5,10 m, Maßstab ca. 1:2 „AcropoLinz“ is a cardboard copy of the ancient Greek architectural masterpiece of the Akropolis‘s Parthenon in Athens. Its purpose is to impart the intellectual and cultural influence of fundamental European cultural assets to the population of the disreputable Linz suburb of Auwiesen. The historical role model seeks to regain lost terrain of urban architectural and universal cultural significance. Linz’s status as the European Cultural Capital City for the year 2009 is a fitting occasion for the replica “AcropoLinz” – a cardboard symbol of Europe’s very first Cultural Capital City in the context of the “Festival of the Religions 2009”. The position of the generous cardboard sculpture constructed by the city’s own residents stands in stark contrast to the visual manifestation of the cramped row house settlement in Linz Auwiesen. Once the constructuion of the Acropolis has been completed, this monument will be left to the public and exposed to external influences such as the elements and vandalism. The collective feat of creating this gigantic sculptural replica of an ancient momument will be pitted against fast-motion erosion and ruin. "AcropoLinz" kopiert als partizipatorisches Kunstprojekt, die Bevölkerung des Linzer Stadtteils Auwiesen involvierend, den Bau der Akropolis von Athen als Meisterwerk der griechischen Antike aus Pappe und intendiert die intellektuelle und kulturelle Entfaltungswirkung des fundamentalen europäischen Kulturguts auf die Bevölkerung des in Verruf geratenen Stadtteils. Gemäß dem historischen Vorbild wird durch den gemeinschaftlichen Bau der temporären Riesenskulptur versucht, an andere Stadtteile verlorenes städtebauliches wie gesamtkulturelles Terrain durch das siedlungsidentitätsstiftende Bauprojekt eines temporären Weltkulturerbes, in der durch die 80er Jahre Reihenhausarchitektur atmosphärisch geprägten Siedlung, zurückzugewinnen. Linz - Kulturhauptstadt Europas 2009 ist Ausgangspunkt für den Bau der Akropolis Linz aus Pappe im Rahmen des partizipatorischen Kunst-Festivals der Regionen 2009, zu dem das temporäre Denkmal der Kultuvierung und Kolonialisierung Europas mit Hilfe der Bevölkerung geschaffen wird. Dem Erscheinungsbild der beengten, 80er Jahre Reihenhaussiedlung der Auwiesen steht an exponierter Stelle die großzügige Pappskulptur gegenüber. Nach der Fertigstellung der Akropolis Linz wird das Denkmal der Öffentlichkeit übergeben und Ãußeren Einflüssen wie Verwitterung, Vandalismus etc. ausgesetzt. Der kollektive Kraftakt des Erschaffens einer Riesenskulptur und des kopierten Denkmals steht die Verwitterung und Ruinierung im Zeitraffer gegenüber. Tagebuch


